Einleitung
Dekubitus kann bei längerer Bettlägerigkeit oder Bewegungsunfähigkeit zu einem ernsthaften gesundheitlichen Problem werden. Wir möchten Sie in diesem Artikel über die gefährlichen Druckgeschwüre, ihre möglichen Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten informieren.
Druckgeschwür und Dekubitus Definition
Bei einem Dekubitus kommt es zu lokalen Schädigungen der Haut und des darunterliegenden Gewebes. Die Ursache dafür ist eine längere Druckbelastung, welche die Durchblutung der Haut stört. Es handelt sich um eine chronische, dauerhaft offene Wunde, welche verschiedene Stadien durchläuft. Oft wird ein Dekubitus auch als Druckgeschwür oder Wundliegen-Geschwür bezeichnet. Schätzungsweise leidet etwa jeder zwanzigste Patient im Krankenhaus und sogar 45% der Patienten in Pflegeheimen an den Dekubitusgeschwüren.
Dekubitus Grade bzw. Kategorien
Dekubitusgrad | Beschreibung |
---|---|
Grad 1 |
Im ersten Stadium rötet sich die betroffene Hautpartie und grenzt sich so scharf von ihrer Umgebung ab. Auch wenn der Druck nachlässt, bleibt die Rötung bestehen. Es kann zu Verhärtungen und Erwärmungen des betroffenen Bereiches und der umgebenden Haut kommen, wobei die Haut aber noch unbeschädigt ist. |
Grad 2 |
Im zweiten Stadium bilden sich Blasen auf der Haut und es kann bereits zur Ablösung der obersten Hautschicht kommen. Es entsteht eine offene, aber noch oberflächliche Wunde. |
Grad 3 |
Das Geschwür reicht in tiefere Gewebeschichten hinein. Die Haut ist vollständig zerstört, und es ist eine tiefe offene Wunde sichtbar. |
Grad 4 |
Im vierten Stadium kann man bereits freiliegende Knochen sehen. Die Haut und darunterliegende Muskeln, Knochen und andere Strukturen (Gelenke, Sehnen, ...) sind zerstört. |
Wie entsteht ein Dekubitus?
Ist das Gewebe konstant zu starkem Druck ausgesetzt, werden die kleinen Blutgefäße zusammengepresst, sodass die Zellen nicht mehr mit ausreichend Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Diese Zellen sterben dann ab und es entsteht ein Geschwür.
Zusätzlich kann das Blut nicht mehr richtig durch die Venen abfließen, wodurch sich saure Stoffwechselprodukte im Gewebe sammeln. Normalerweise löst der daraus entstandene Druckschmerz eine reflexartige Bewegung aus, die den Druck auf der betroffenen Stelle entlastet, was zu einer besseren Durchblutung des Gewebes führt.
Bei älteren Menschen und Menschen mit gestörten Schmerzempfinden ist der beschriebene Bewegungsreflex abgeschwächt, wodurch der Druck dauerhaft bestehen bleibt und es zu einer Übersäuerung des Gewebes kommt. Um der schlechten Durchblutung des Gewebes entgegenzuwirken, werden die arteriellen Blutgefäße weit gestellt. Diese weit gestellten Gefäße geben Eiweiße und Flüssigkeit an das nebenliegende Gewebe ab, was zu Blasen und Ödemen führt. Das Gewebe wird zunehmend stärker zerstört und stirbt ab (Gewebetot = Nekrose) - es bildet sich ein Dekubitus.
Was sind die Risikofaktoren für die Dekubitus Entstehung?
1. Intrinsische Risikofaktoren
- Langes Sitzen oder Liegen
- Dünne, unelastische Haut
- Adipositas (Übergewicht)
- Unter-/Mangelernährung
- Inkontinenz
- Sensibilitätsstörungen
- Diabetes (Zuckerkrankheit)
- Bestehende Hautreizungen und –krankheiten
2. Extrinsische Risikofaktoren
- Unzureichende Lagerung/Positionierung
- Falsche Lager- und Umlagerungstechniken
- Bestimmte Medikamente
- Verbände
- Sonden und Katheter
- Mangelnde Pflege
Dekubitusprophylaxe Maßnahmen
Die schnelle Behandlung eines Druckgeschwürs ist sehr wichtig, denn es kann sich schnell in die tieferen Gewebeschichten ausbreiten, was zu Nekrose (Gewebetot) führt. Je früher ein Dekubitus erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Lokaltherapie bei der Dekubitusprophylaxe
In der Lokaltherapie wird das Ziel verfolgt, das Druckgeschwür zu versorgen und seine Heilung bestmöglich zu unterstützen. Bei einem Dekubitus im Anfangsstadium reicht eine sorgfältige Pflege und Druckentlastung des betroffenen Bereiches meist aus. Weiter fortgeschrittene Geschwüre erfordern chirurgische oder enzymatische Maßnahmen.
Kausaltherapie bei der Dekubitusprophylaxe
Wichtig ist nicht nur die direkte Behandlung des Druckgeschwürs, sondern auch die Behandlung der Ursache. Zu den Kausaltherapie-Maßnahmen gehören:
- Vollständige Druckentlastung
- Ernährungsverbesserung
- Schmerztherapie
Quellen und weitere Informationen: Expertenstandard "Dekubitusprophylaxe in der Pflege"
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